Der erste Sommer
Das Hütten-Team rund um Laura und Enrico hat seine erste Sommersaison abgeschlossen. Für das Team der münster alpin ein Grund um zu fragen wie es war.
Wenn ihr auf eure erste Sommersaison im Westfalenhaus zurückschaut – welches Fazit zieht ihr?
Der Sommer war echt zum Heulen – nicht von der Stimmung her, aber vom Wetter. Von knapp 14 Wochen Saison hatten wir bestimmt mehr als die Hälfte Regentage. Da waren wir manchmal schon frustriert, wenn man zum Beispiel im Juli jeden Tag rausgeschaut hat und nur Nebel sah. Trotzdem muss man sagen, dass unsere Übernachtungsgäste größtenteils gekommen sind – trotz des schlechten Wetters. Der Tagesbetrieb fiel zwar etwas schwächer aus, aber oft, wenn man dachte, heute passiert gar nichts, war plötzlich die ganze Gaststube voll.
Was hat euch in den letzten Monaten am meisten Freude gemacht – und wo musstet ihr vielleicht auch über euch hinauswachsen?
Wenn dann mal gutes Wetter war, war vor allem an den Wochenenden richtig viel los – das hat natürlich Spaß gemacht, wenn’s „knallt“. Zur Hochsaison, also etwa von Anfang Juli bis Mitte September, waren wir komplett ausgebucht. Das war auf der einen Seite aufregend und toll, aber natürlich auch anstrengend, wenn man so viele Wochen am Stück durcharbeitet. Gerade als Hüttenwirte ist man ja rund um die Uhr erreichbar. Im Winter hatte uns die Hütte schon ordentlich auf die Probe gestellt, weshalb wir in den Sommer etwas entspannter gestartet sind. Leider hatten wir in der Saison erhebliche Stromprobleme – das hat uns zusätzlich einige Nerven gekostet. Toll war dagegen, dass unsere regionalen Partner im Sommer viel mehr Auswahl an Obst und Gemüse anbieten konnten. Das hat beim Kochen richtig Freude gemacht, vor allem, weil wir gerne saisonal kochen. Wir haben viele neue Stammgäste gewonnen und auch einige bekannte Gesichter aus der Wintersaison wieder getroffen – das war eine schöne Bestätigung für uns und das, was wir tun.
Gab es einen Moment, ein Erlebnis oder eine Begegnung mit Gästen, die euch besonders in Erinnerung geblieben sind?
Der erste Arbeitseinsatz mit der Sektion war für uns ein wichtiger Moment. Wir sind rund um die Hütte gut vorangekommen und hatten gleichzeitig die Gelegenheit mit der Sektion noch enger zusammenzuwachsen. Und natürlich bleibt auch der erste Bergeinsatz in Erinnerung – das ist immer spannend. Zum Glück sind die paar Einsätze, die wir hatten, alle gut ausgegangen.
Welche kleinen Routinen oder besonderen Ideen haben euch den Hüttenalltag leichter oder schöner gemacht?
Im Sommer sieht natürlich alles gleich viel bunter und fröhlicher aus. Die Tage sind länger, man kann sich mehr draußen bewegen und sich auch mal für zehn Minuten auf einen Felsen zurückziehen – das ist ein echter Vorteil gegenüber dem Winter. Wenn man den Tag mit einem Frühstück in der Sonne beginnt, spürt man sofort die Leichtigkeit dieser Zeit. Oft haben wir kleine Pausen genutzt, um kurz am Teich hinter der Seilbahn zu sitzen oder auf die Münsterhöhe zu gehen. Auch das gemeinsame Abendessen im Team war uns wichtig – es stärkt den Zusammenhalt in unserer kleinen Hütten-WG. Organisatorisch haben wir ein paar Dinge geändert, die den Alltag erleichtern. Zum Beispiel machen wir den Check-in nicht mehr am Fenster, sondern – wenn es die Zeit erlaubt – direkt am Tisch. So ist es für uns und unsere Gäste entspannter, weil man kurz zusammensitzen und alles in Ruhe besprechen kann. Unsere abendliche „Wetterrunde“ haben wir beibehalten – sie ist für viele Gäste ein schöner Moment, um Fragen zu Touren oder zum Wetter zu stellen.
Worauf freut ihr euch jetzt, wenn ihr an die Wintersaison denkt?
Natürlich auf viel Schnee – hoffentlich mehr als im letzten Winter! Und darauf, dass unsere Gäste im Winter meist länger bleiben. Im Sommer sind wir für viele ja nur ein Zwischenstopp auf der Hüttenrunde – das hat zwar auch seinen Charme, aber längere Aufenthalte sind einfach persönlicher. Jetzt genießen wir erstmal unsere Saisonpause und den wohlverdienten Urlaub. Natürlich machen wir uns in der Zeit auch Gedanken, was wir noch verbessern und Neues einbringen können – ein paar Veränderungen stehen auf jeden Fall an.